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Was die Neurobiologie predigt, setzt die Suggestopädie konsequent um

Der Kongress der DGSL (Deutsche Gesellschaft für suggestopädisches Lehren und Lernen e.V.) vom 06.11.-08.11.15 in Hohenroda stand dieses Mal unter der Überschrift "Neurobiologie meets Suggestopädie". Sehr schnell wurde - wieder einmal - klar, dass das, was die Neurobiologie über das erfolgreiche Lernen weiß, die Suggestopädie als Lehr- und Trainingskonzept schon lange konsequent umsetzt. Im Grunde könnte Suggestopädie auch "Angewandte Neurodidaktik" heißen (siehe Blog-Artikel dazu).


Auf diesem Kongress ging es jedoch nicht darum, sich selbst zu beweihräuchern, sondern es wurde sehr tiefgehend an einzelnen Aspekten gearbeitet, um weiterentwickelte Konzepte und Methoden für die Umsetzung im Lehr- und Trainingsalltag anbieten zu können. Den wissenschaftlichen Hintergrund lieferte das TansferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL) der Uni Ulm.

Unter der Moderation von Ralf Besser lieferte Dr. Katrin Hille (Leiterin des ZNL, zusammen mit Manfred Spitzer) auf sehr professionelle, inspirierende und erfahrungsorientierte Weise kleine, 15 minütige Impulse an neurowissenschaftlichen Erkenntnissen über das Lernen. Anschließend gingen die Teilnehmenden sofort in ständig wechselnde Arbeitsgruppen, um diese Impulse aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Was gelingt schon gut? Wo können wir uns kritisch hinterfragen? Was können wir verändern? Wo müssen wir weiterentwickeln? ... Und schließlich mündeten diese Impulse darin, dass neue Methoden entwickelt oder vorhandene angepasst wurden. So wächst die von Ralf Besser entwickelte DGSL-ToolBox immer weiter.

Ziel der Suggestopädie ist schon immer, Erkenntnisse der Neurowissenschaften für die Praxis an Schulen, Universitäten und in der Weiterbildung tauglich zu machen. Denn wie oft wird gejammert: wie sollen wir denn diese ganze Theorie umsetzen? Wie soll das funktionieren? Suggestopädie gibt ganz konkrete Antworten darauf - und sie werden immer besser und immer differenzierter und in immer engerem Kontakt mit den Neurowissenschaften.

 

Besonders gut hat mir auf dem Kongress gefallen, dass hier eine Lust am Weiterentwickeln, am Genauer-Werden, am Hinterfragen und Tiefgang zu spüren war.


Zugleich stellt sich mir immer wieder die Frage, warum diese in der Praxis bereits bestens erprobten und bewährten Konzepte der Suggestopädie so wenig bekannt sind und damit auch viel weniger genutzt werden, als sie eigentlich genutzt werden sollten.


Die Chance der überall geforderten Veränderung der Bildungslandschaft liegt aus meiner Sicht in der Suggestopädie. Sie kann sofort, von jedem Lehrer, jedem Dozenten und jedem Trainer umgesetzt werden - so bräuchten wir nicht auf politische Impulse warten, es kann sofort losgehen (und viele, viele Lehrer und Trainer tun es bereits!)!


Hier gibt es weitere Infos:

www.dgsl.de I www.znl-ulm.de


Der nächste DGSL-Kongress findet wieder in Hohenroda (nahe Fulda) von 04.11.-06.11.16 statt.


Wer Lust auf Suggestopädie bekommen hat: kann hier den ersten Schritt tun. Das nächste Starter-Seminar mit DGSL-Zertifikat kann bei uns vom 15.06.-17.06.16 in München besucht werden.
> mehr Infos.

 

Danke für's Teilen :-)

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Kommentare: 3
  • #1

    Barbara Messer (Mittwoch, 25 November 2015 21:48)

    Eurer Bericht ist stimmig und drückt für mich die lange, konsequente Haltung ausgewählter SuggestopädInnen aus. Dabei ist das, was ich als "fernes" Mitglied von diesem Vortrag höre, nichts wirklich Neues. Denn wenn ich die div. Kartenboxen von Ralf Besser lese (es stapeln sich einige von ihm in meinen Regalen) und deren Umsetzung in meinen Vorträgen und Trainings erlebe, dann ist das m. E. nach Urstoff. Nicht mehr und nicht weniger. Und nach wie vor ist das in meinen Augen nicht der heilige Gral der Suggestopädie - sondern ein Wissen und eine Haltung, die ausgewählte Personen in ihren Veranstaltungen leben. So gibt es in meinen Augen SuggestopädInnen, die nicht wirklich nach diesen wertvollen eurodidaktischen Erkenntnissen arbeiten. Und ebenso gibt es NichtSuggestopädInnen da DRAUSSEN, die sehr wohl nach diesen Prinzipien arbeiten.

  • #2

    Iris Komarek (Donnerstag, 26 November 2015 13:43)

    Danke, liebe Barbara, für den Beitrag!

  • #3

    Petra Zillmer (Freitag, 05 Februar 2016 12:26)

    Jetzt kann man auf unserer Webseite ausführlich nachlesen, was beim Kongress vor sich ging, was ihn von anderen unterscheidet und wohin sich die Suggestopädie bewegt. Es lohnt sich! www.dgsl.de