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Unser persönlicher Rückblick auf den DVNLP-Kongress 2016

"20 Jahre DVNLP - die Zukunft beginnt jetzt." - unter diesem Motto fand heuer der jährliche Kongress des Deutschen Verbandes für NLP e.V. in Berlin statt, und wir waren dabei. Hier ist unser ganz persönlicher Rückblick:

 

Die Begegnungen mit den Menschen :-) :-)

Auf der Heimfahrt von Berlin nach München waren wir uns einig: es sind vor allem die Menschen, denen wir dort begegnen sind, die dem Kongress die Bedeutung gaben. Wir trafen Kolleg*innen, zu denen wir mittlerweile in freundschaftlicher Verbundenheit stehen. Wir trafen Menschen, deren Wege sich nicht nur im NLP, sondern auch an ganz anderen Stellen immer wieder mit den unseren kreuzen. Wir erlebten überraschende neue Bekanntschaften, mit denen in ganz kurzer Zeit tiefgehende Gespräche über Gott und die Welt möglich waren. Und es gab sehr flüchtige Begegnungen auf dem Gang, die jedoch einen Nachhall bewirkten. Und gerade Bert genoss angeregte Diskusionnen und Fachsimplei über das Lieblingsthema NLP - auf echtem Expertenniveau. Diese Begegnungen lassen uns mit einem erfülltem Gefühl nach Hause fahren.

 

Die Umsetzung des Jubiläums :-I

Es war ein besonderer Kongress aufgrund seines 20-jährigen Bestehens. So hat sich der Vorstand einiges einfallen lassen, um von Beginn an einen würdigen Rahmen zu schaffen: eine visualisierte TimeLIne, die Vergabe von kleinen 20-Jahres-Buttons für Mitglieder, die von Anfang an dabei waren, eine feierliche Abend-Gala mit einer Live-Schalte zu Robert Dilts in die USA und diverse Ehrungen. So wurden einigen besonders verdienten Mitgliedern die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Z.B. Martina Schmidt-Tanger, Cora Besser-Sigmund, Franz Hücker (der von Beginn an die Seite nlp.de pflegt) oder Ralf Dannemeyer, der das NLP-XING-Forum mit 12.000 Mitgliedern moderiert.

 

Auf etwas Irritation stieß die Verleihung der DVNLP-Pokale an  Trainer, die zwar in ihrem Bereich äuerst verdienstvoll sind und sicherlich auch für die NLPler und das NLP eine große Bereicherung sind, jedoch im Rahmen des DVNLP-Jubiläums eher unpassend schienen. Es blieb für viele die Frage offen, was deren Beitrag konkret für den DVNLP - oder gar NLP - war. Vielleicht wäre eine Ehrung in einem anderen Jahr passender gewesen.

 

Was ein bisschen unter den Teppich gekehrt wurde und worauf wir im Laufe des Kongresses immer wieder angesprochen wurden, war, dass der Verdienst von Bert für das heutige Standing des DVNLP erstaunlicherweise nur in einem Halbsatz erwähnt wurde. Dabei hatte Bert dem DVNLP 1996 einen gut funktionierenden  5-jährigen NLP-Verband (GANLP) mit 550 (!) Mitgliedern samt fertigen Curricula für die meisten Ausbildungsstufen übergeben. Hinzu kamen weitere 50 Mitglieder aus der DGNLP. Der DVNLP musste also nicht bei Null anfangen, sondern begann auf einem festen, gut erprobten Fundament auf dem die weitere tolle Entwicklung sehr leicht möglich war.

 


 

Die Location & das Drumherum :-)

Das Tagungshotel Leonardo Royal fanden wir ganz toll gewählt. Im Herzen von Berlin gelegen, in einem alten 1950er Jahre Haus, welches sehr modern, geschmackvoll und interessant eingerichtet war. Eine sehr passende Entsprechung zum Kongress-Thema. Auch die Aufteilung der Vortragsräume war ideal: nah beieinander, dennoch viel Platz für den Austausch und überall Nischen und Ecken, in die man sich für gemütliche Gespräche zurückziehen konnte. Und man konnte eine Runde in dem direkt von der Türe liegenden Park drehen.

 

Dass das Hotel noch viel Luft nach oben in einer wertschätzenden Versorgung von Veganern hat, darüber kann ich aufgrund der vielen anderen Vorzüge hinwegsehen :-).

 

Auch in diesem Jahr haben wir es wieder bemerkt: alles hat ganz wunderbar und reibungslos funktioniert, das ist natürlich in ganz besonderem Maße Holger Diekmann und Katharina Flüchter samt OrgaTeam zu verdanken!!!

 

 

Die Key Notes, Vorträge und die Rahmengestaltung  :-I

Am Samstag durften wir uns über Prof. Gerhard Roth und seinen Vortrag über die Wirkung von Coaching aus neurobiologischer Sicht freuen. Ein Vortrag, der Anlass zum Austausch gab - Bert und er diskutierten im Anschluss noch lange miteinander, z.B. darüber ob einmal gelerntes nicht mehr gelöscht sondern nurmehr überschrieben werden kann.

 

Die Key Note vom sehr sympathischen und visionären Prof. Rolf Arnold am Sonntag hallte noch den ganzen Tag - und sicherlich noch weit darüber hinaus - nach. Er ging der Frage nach, was der Unterschied von Wissen und Kompetenz ist und ob das wissens-orientierte Lehren wie es in der Gegenwart in den schulischen und universitären Institutionen stattfindet, nicht völlig unsinnig sei.

 


 

Beide Key Notes inspirierten sehr. Toll wäre es gewesen, wenn im Anschluss Raum gewesen wäre, über das Gehörte zu reflektieren. Statt festzustellen, dass wieder einmal bestätigt wurde, dass wir NLPler im Grunde schon immer alles richtig machen, hätten wir hier anknüpfen können. Unsere Arbeit kritisch hinterfragen und nachjustieren können.

 

Ein Format, das ich auf der letzt-jährigen DGSL Tagung kennenlernen durfte, hätte hier adaptiert werden können: Eine Kernbotschaften vom Experten (Prof. Roth bzw. Arnold) in 10-15 Minuten, dann für 10-15 Minuten in kleine Arbeitsgruppen gehen. Dann neue Impulse, wieder mit anschließender Reflexion usw. Ich hatte dies damals sehr genossen.

 

Die Vorträge der Mitglieder*innen waren aus unserer Sicht wie immer bei solchen Tagungen von sehr unterschiedlicher Qualität. Für mich gab es ein Highlight, von dem ich mir mehr gewünscht hätte. Etwas mehr Innovation in den jeweiligen Veranstaltungen hätte noch ein bisschen mehr Pfeffer, mehr Lebendigkeit und tiefere Austausch-Möglichkeiten hineingebracht. Nur wenige wichen vom Standard "Vortrag mit PowerPoint und anschließender Fragerunde" ab.

 

Für die Zukunft des DVNLP, der ja gerade auch in den Kongressen sichtbar wird, würde ich mir noch mehr Einfallsreichtum in der gesamten Gestaltung wünschen. Also auch mehr Zeit und Energie auf das Drumherum verwenden, z.B. durch eine Tagungs-Dramaturgie, die sich auch darum kümmert, Teilnehmer*innen, die niemanden kennen sofort einzubinden und zu vernetzen. Die Möglichkeiten hier sind endlos, ein paar solcher Ideen umzusetzen, täte dem künftigen, frischeren DVNLP sehr gut.

 

 

Die Zukunft des DVNLP :-)

Am Freitag wurde in der schier endlosen Mitgliederversammlung fast der gesamte Vorstand neu gewählt. Neue Vorsitzende ist Anja Myrdal, die Jens Tomas nach 12 Jahren ablöste. Ihre Antrittsversprechen waren unter anderem, sich darum zu kümmern, dass der DVNLP eine deutliche Verjüngung (sehr wichtig!) erfährt und dass auch über blended Learning NLP-Ausbildungen nachgedacht wird (die INLPTA lässt dies bereits seit fast 10 Jahren zu). Wir haben als Ausbildungsinstitut bereits viele NLP-Practitioner mit dem vorgeschriebenen Curriculum in der blended learning Variante durchgeführt und werden unsere Expertise dazu gerne und aktiv zur Verfügung stellen.

 

Die Wiederherstellung von hohen Qualitätsstandards in den Ausbildungen wird sicherlich auch eine wichtige Aufgabe sein. Eine in diesem Jahr bei über 30 Lehrtrainer-Anwärtern anonym gestellte - sehr einfache - Umfrage deckte eklatante, schockierende Wissenslücken auf. Dies darf so nicht weitergehen!

 

Wir bedauern sehr, dass sich Sebastian Mauritz als Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls nicht wieder zur Wahl stellen ließ. Er hat sichtbare Spuren hinterlassen, die dem Verband und dem NLP sehr gut tun. Wir können seine Entscheidung aber auch sehr gut verstehen, denn es war sicherlich extrem viel Arbeit und die meisten Projekte konnte er ja abschließen oder so vorbereiten, dass sie der neue Vorstand gut übernehmen kann.

 

 

Unser Fazit auf der Zugehörigkeits-Ebene :-)

Immer, wenn wir von solchen Veranstaltungen nach Hause fahren, stellen wir uns die selbe Frage: "Fühlen wir uns aufgrund der dort gemachten Erfahrungen und Erlebnisse dieser Gruppe von Menschen zugehörig?" Öfter einmal haben wir dies mit "Nein" beantwortet. Dieses Mal haben wir sie mit einem authentischen "JA" geantwortet.

 

 

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