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AATOL - ein neues Lernformat entsteht

AATOL - Auditiv Asynchrones Thinking Out Loud
AATOL - Auditiv Asynchrones Thinking Out Loud

 

Heute startet ein Lernexperiment der ganz besonderen Art. Es trägt den gruseligen Namen AATOL. Ok, es ist der Arbeitstitel, aber solange wir nicht wissen, ob dieses Format überhaupt etwas bringt, lassen wir den Namen erstmal außen vor. Um was geht es überhaupt?

 

Ein kleines Grüppchen bestehend aus neugierigen Kolleg:innen (Birgit Widmann, Birgit Thedens, Eva Hörtrich, Heike Wellmann, Matthias Baller und ich, Iris)  fand sich zusammen, um ein - zumindest für uns - neues Lernformat auszuprobieren - das AATOL. 

 

Was steckt hinter AATOL?

Es ist ein Akronym und steht für "Asynchron auditives Thinking Out Loud". Wie man unschwer erkennen kann, ist WOL (Working out Loud) ein wichtiges Vorbild.  Allerdings geht es uns nicht um Arbeit oder um ein Projekt, sondern um gegenseitiges Inspirieren durch Teilen von Gedanken. 

 

Warum asynchron?

Uns war wichtig, dass wir keinen fixen Zeitpunkt haben, zu dem wir uns austauschen (müssen), sondern dass wir ganz zeitflexibel sein können. Wir alle stecken bis über beide Ohren in Projekten und feste Termine würden uns stressen oder würden wir als Last empfinden.

 

Zudem hat es einen inhaltlichen Grund: wir nehmen Impulse auf, verarbeiten sie, lassen sie sacken und wenn wir das Gefühl haben, dass wir etwas dazu zu sagen haben, teilen wir unsere Gedanken dazu. Der Zeitpunkt wird durch den Reifegrad der Gedanken bestimmt und nicht durch eine Verabredung. 

 

Warum auditiv?

Weil wir so etwas noch nie vorher gemacht haben. Die Idee dazu entstand aufgrund einer Session auf dem rein auditiven BarCamp der CLC, wo es um die Nutzung von Sprachnachrichten ging. Da kam mir der Gedanke, dass dies für so ein asynchrones Format super nutzbar wäre. 

 

Sprachnachrichten sind persönlicher und "aussagekräftiger" als reine Textnachrichten und zugleich kann man den Zeitpunkt, wann man sie anhört, völlig frei wählen.

 

Wie genau ist der Ablauf?

Für den KickOff haben wir uns im Zoom-Room getroffen. Nicht, um mit dem Format zu starten, sondern um erst einmal die Rahmenbedingungen gemeinsam zu entwickeln. Vermutlich wird sich da noch etwas im Laufe der Zeit verändern:

 

 

Zeitrahmen: 6 Wochen 

Hier haben wir uns an WOL orientiert und auch an der TN-Zahl. Zudem haben wir uns die Option auf Verlängerung offengelassen, wenn wir das Gefühl haben, dass wir noch nicht fertig sind. 

 

Gemeinsames Thema

Wir verständigten uns auf ein übergeordnetes Thema, mit dem wir uns gerne beschäftigen wollen. Es könnte ein Fachthema sein oder ein persönliches Thema. 

 

Wir haben uns für das Thema "Zeit" entschieden. Weitere thematische Einschränkung oder Ausrichtung gibt es nicht. Wir wollten es so offen wie möglich halten.

 

Keine Ziel-Formulierung

Ganz bewusst verzichteten wir auf eine individuelle Zielformulierung. Wir wollen den Weg, den Ausgang und die Richtung offen lassen. In dem Vertrauen darauf, dass wir genau das dazulernen werden, was für uns gerade wichtig ist.  

 

Es geht also NICHT explizit um Zeit zu gewinnen oder zu sparen oder zu vermehren oder anders zu erleben. Sondern das zu verfolgen, was sich auftut. 

 

Diese bewusste Ziellosigkeit ist wesentlicher Bestandteil des Experiments.

 

Wo und wie findet der Austausch statt?

Wir haben eine Signal-Gruppe gegründet, die "Zeit-Impulse" heißt. 

 

Jede Woche formuliert eine:r aus der Gruppe einen Impuls, und zwar immer freitags, damit das Wochenende für das Nachdenken genutzt werden kann. 

 

Wie der Impuls formuliert wird, ist egal: als Textnachricht, als Bild, als Video oder als Sprachnachricht.

 

Welcher Art der Impuls ist, ist auch völlig offen: es kann eine Frage, eine Anregung, eine Info, ein Gedanke, ein Gedicht, ein Zitat ... sein. 

 

Die Gruppe nimmt den Impuls auf, und läßt ihn durch den Kopf gehen, denkt darüber nach, probiert etwas aus o.ä. und wann immer ein Gedanke dazu gereift ist, wird er geteilt.

 

Das Gedanken-Teilen erfolgt ausschließlich als Sprachnachricht in der Signal-Gruppe mit einer Länge von maximal 2min. Die Nachrichten der anderen dürfen einfach stehen bleiben, werden weder bewertet noch kommentiert.  

 

Am nächsten Freitag gibt es einen neuen Impuls, der völlig unabhängig vom vorherigen ist. 

 

Abschluss-Runde

Zum Schluss wird es einen Austausch darüber geben, was wir während der vergangenen Wochen für uns gelernt haben - oder vielleicht auch nicht.

 

Und in einem synchronen Treffen werden wir uns darüber austauschen, wie wir das Format AATOL erlebt haben. 

 

Vielleicht haben wir sogar einen guten neuen Namen dann gefunden :-).

 

 


  

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