· 

Wie LinkedIn mir zu einem Zweit-Studium verhalf

   

 

Heute ist ein wirklich ganz besonderer Tag für mich. Ich kann es noch immer nicht richtig glauben, doch ich habe es schriftlich - ab Oktober werde ich noch einmal studieren. Krass. Und das in meinem Alter :-).

 

Schuld daran ist letztlich LinkedIn und dieser Artikel ein Plädoyer fürs Netzwerken - denn auch wenn man nicht immer direkte Reaktionen erhält, so bin ich das beste Beispiel, dass man ohne es zu wissen, viel bewirken kann. 

 

Und hier ist die ganze Geschichte, die irgendwie einer Schnitzeljagd gleicht, die vor vielen Jahren ihren Anfang nahm. 

 

Wie vor 25 Jahren alles begann...

Nach meinem Soziologie Studium wollte ich unbedingt das Aufbaustudium Journalismus machen, denn ich liebte schon damals das Recherchieren, Quellen prüfen, Zusammenfassen und ganz besonders das Schreiben. Es machte mich nicht nur glücklich, sondern fiel mir auch leicht. Ein Flämmchen wurde entzündet, das von nun an hartnäckig vor sich hinflackernd sollte.

 

Doch schon während des Studiums eröffneten sich viele berufliche Chancen, in die ich mich mit Power und grossem Engagement stürzte. Ich wurde Führungskraft in einer Unternehmensberatung und leitete Projekte mit großer Budgetverantwortung. Das brauchte natürlich meine ganze Aufmerksamkeit.

 

Eigentlich falsch: nicht meine ganze Aufmerksamkeit, denn ich wurde auch noch mitten im Studium Mutter und sanierte mit Freunden ein denkmalgeschütztes Häuschen in München. Was ich damit sagen möchte: Es blieb einfach keine Zeit und bald sah ich auch keine Notwendigkeit mehr für ein Aufbau-Studium. Doch das Flämmchen köchelte weiter geduldig vor sich hin. 

 

Im Jahre 2004 machte ich mich dann selbständig, investierte viel Zeit und Energie in den Aufbau und als das Geschäft gut lief, war klar, dass ich nie und nimmer als Journalistin arbeiten werde. Zu gut war ich etabliert im Trainings- und Weiterbildungsbereich und obendrein hatte und habe ich richtig Spaß daran - ich darf meinen Traumberuf ausüben. Doch dieses Flämmchen ließ sich nicht beirren und flackerte weiter. 

 

  

Wie der Funke das Feuer zündete ...

Ende Juli 2022 las ich nichtsahnend den wie immer lesenswerten Newsletter von Sandra Schmid (www.lernraumdesign.de) zum Thema “Content Curation”. ich kenne Sandra nicht persönlich. Aber sie fiel mir auf LinkedIn als kluge Posterin auf, ich folgte ihr sehr gerne. In ihrem Newsletter verwies sie auf einen Leitfaden der LernOS von Stefan Diepolder, in dem beschrieben wird, wie das Kuratieren von Inhalten funktioniert.

 

Und dort wiederum (das meinte ich mit Schnitzeljagd) gab es eine Zeichnung und eine Bemerkung, dass ein Content Curator wie ein investigativer Journalist arbeiten würde. !!! BÄHM !!! Noch bevor mich dieser Satz kognitiv erreichte, fühlte ich, wie von einer Sekunde auf die andere aus dem Flämmchen ein Feuer wurde, das mich wie ein Schlag traf.

 

 

Warum das Studium gerade jetzt super passt

Es wurde mir der Grund auf dem Silbertablett geliefert, weshalb ich doch noch Journalismus studieren sollte - trotz meines fortgeschrittenen Alters und trotz meines bisherigen Berufsweges:

 

Das Kuratieren von Inhalten nimmt nämlich tatsächlich einen immer größeren Teil meiner Arbeit ein. Bisher machte ich das mit meiner Erfahrung als Lernexpertin und auch ein bisschen intuitiv. Doch das in Zukunft nach allen Regeln des Journalismus-Handwerks machen zu können, begeisterte mich sofort.

 

Noch am selben Tag bewarb ich mich an der Journalistenschule in Berlin - und bekam jetzt die Nachricht: ich bin für das Wintersemester 2022 angenommen worden! Hurra! Ab Oktober starte ich also mein Aufbau-Fernstudium zur Journalistin und freue mich mega drauf. 

 

 

Diese Learnings ziehe ich aus dieser Geschichte

Erstens: Auch noch so kleine , geduldige Flämmchen können beim richtigen Funken irgendwann zum lodernden inneren Feuer werden.

 

Zweitens: Netzwerken, Website-Hopping, Artikel querlesen, gut zuhören, besonders auf Nebensätze achten und immer die Augen offenhalten, um nach diesem Funken Ausschau zu halten, schafft ungeahnte Chancen und ermöglicht neue, spannende Lebenswege. 😊 - Danke Sandra und Stefan!


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Heidi Wahl (Donnerstag, 01 September 2022 09:29)

    Liebe Iris,
    welch wunderbarer Text, welche coolde Idee! Ich kann nur sagen, du wirst begeistert sein.
    Ich komme ja aus dem Journalismus, habe jahrzehntelang als Redakteurin gearbeitet für Print- und Online-Zeitungen und Zeitschriften - und profitiere da heute natürlich davon in meinem Berufsfeld als Speakerin, Trainer & Coach. Und Bücherschreiben tu ich auch:-)) Ich liebe es....
    Also viel Vergnügen und wie immer gilt: Falls Fragen auftauchen, her damit! Bin gerne deine Sparringspartnerin.

  • #2

    Iris (Freitag, 02 September 2022 08:00)

    @Heidi,
    vielen lieben Dank für diese aufbauenden und mutmachenden Worte, ich danke dir sehr dafür! Und es ist ein ganz ganz tolles Angebot meine Sparringspartnerin zu sein, das werde ich sicherlich und gerne hin und wieder in Anspruch nehmen.
    Vielleicht kann ich dich ja auch schon auf den VanSpiDays löchern :-))
    Vielen Dank und liebe Grüße, Iris