Über 350 Angemeldete, 15 teilweise uns unbekannte Teilgebende und über 30 Mini-Workshops - und das nahezu selbst organisiert. Wie kann so etwas gelingen?
Die Open CoLearning Week war für uns ein Experiment, dessen Verlauf und Ausgang unwägbar war.
Und zugleich eine aufregende Herausforderung, denn genau das ist es, was wir als Learning Facilitators schaffen wollen: Strukturen und Rahmen, damit Lernen gut gelingen kann und wir selbst in den Hintergrund treten können.
Vorneweg: alles lief super: organisatorisch, inhaltlich und atmosphärisch. Natürlich gibt es einige Learnings aus den vergangenen 5 Tagen.
Wenn eine Gruppe von Gleichgesinnten zusammenkommt, dann kann es einfach eine tolle Zeit sein. Und es kann auch noch sehr produktiv, inspirierend, inhaltlich wertvoll und wirklich emotional beseelend sein.
Das passiert nicht automatisch oder durch Zufall, sondern weil den Treffen eine gewisse Methodik und Struktur zugrundeliegen.
Alle, die ein ähnliches Event planen, können sich hier Inspiration holen, denn unsere Erfahrungen teilen wir gerne.
Ich sitze zusammen mit 8 anderen Corporate Learning Professionals in einem FutureLab. Wir entwerfen voller Begeisterung Zukunftsszenarien für New Learning in Unternehmen. Tolle Ideen entstehen, die meisten sind durchaus realistisch und umsetzbar.
Und dann wechseln wir die Perspektive und schlüpfen in die Learner Personas - Ernüchterung macht sich breit.
Was ist passiert?
Jelena hat als Medizinstudentin ein gewaltiges Lernpensum zu bewältigen. Mindestens 10 Stunden täglich, und das seit Monaten.
Ihr Geheimnis für diese Disziplin? Sie lernt öffentlich.
Wenn sie am Schreibtisch sitzt, wenn sie laut wiederholt, wenn sie verzweifelt ist oder ein Chakka-Erlebnis hat - dabei können ihr zeitweise ein paar hundert fremde Menschen zuschauen. Wtf?!
Jelena hat den gar nicht so neuen Trend von "learning in public" für sich entdeckt und ist überzeugt: anders würde sie das alles gar nicht schaffen.
Immer wieder machte ich die Erfahrung, dass Selbstlernkurse, wie z.B. von Udemy inhaltlich wirklich gut sein können, aber didaktisch absolut gruselig sind. Bisschen wie Bildungsfernsehen ohne echte Involvierung und Aktivierung.
Da kam mir die Idee, die Inhalte solcher Selbstlernkurse als Grundlage zu nutzen und daraus selbst eine lernpsychologisch wertvolle und inspirierende Lernreise zu gestalten.
Und das wollte ich nicht alleine tun, sondern im Team von Lernprofis. So darf ich nun mit Heike und Matthias dieses spannende Projekt starten - ich freue mich riesig!