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InspiCon2019 - ein bisschen Top, ein bisschen Flop!

InspiCon 2019 in Bonn
InspiCon 2019 in Bonn

 

 Die Vorfreude auf diese  Veranstaltung und die Erwartungen waren riesig bei mir - Facebook war im Vorfeld voll von enthusiastischen Kommentaren zur InspiCon 2018. Ich freute mich total darauf, weil ich mir ganz frische, neue Impulse für meine Online-Kurse versprach. Ich erwartete eine bunte Mischung aus inhaltlichen, technischen, menschlichen, didaktischen Impulsen - und ja, auch Marketing-Impulsen.

 

Das fand ich Klasse!

 

Richtig toll war die gesamte Atmosphäre im UniClub Bonn, die geprägt von Lebendigkeit, Freundlichkeit, Wertschätzung und Humor war. Ich wurde als Neuling sofort integriert und kam mit vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch. Diese Leichtigkeit ist sicherlich auch der wunderbaren Moderation der beiden Initiatorinnen Marit Alke und Katrin Linzbach geschuldet. Überhaupt war für mich die Organisation top - und das schon im Vorfeld. 

 

Aufgeteilt war die Veranstaltung in vormittags Vorträge und nachmittags BarCamp. Sehr beeindruckt war ich davon , dass sich über 30 Session AnbieterInnen in einer langen Schlange zum Pitch (jeder stellt kurz seine Session vor) einreihten. Beteiligung pur - wow! Die Bereitschaft, Wissen zu teilen war an jeder Ecke spürbar. So etwas mag ich sehr.

    

Warum ich persönlich nach 1 Tag genug hatte

 

Obwohl ich bereits seit 2004 Online-Seminare erfolgreich anbiete, kam ich mir auf dieser Veranstaltung seltsam fremd vor. Wie eine Touristin in einem fremden Land mit einer ganz eigenen Sprache, die nicht meine ist.

  

Ich persönlich erlebte das ganze Event und v.a. die Sessions sehr stark darauf ausgerichtet, die Vermarktung und das Online-Marketing für das eigene Online-Business anzufeuern. Es ging um Sichtbarmachung, Facebook-Positionierung, XING-Marketing, Auftrittsstärke, Einstellung zu Geld usw., usw.

 

Selbstverständlich ist das wichtig - für mich persönlich hat dies jedoch nicht die oberste Priorität, weil meine Online-Kurse seit 3-4 Jahren extrem gut laufen und immer weiter zunehmen (obwohl ich tatsächlich nach wie vor keine Marketing-Stragie fahre, sondern fast alles auf reiner Empfehlung basiert).

 

Ich glaube, der Erfolg liegt daran, dass das Produkt, also die Art unserer Online-Trainings einfach gut ist. Sie leben von der Beziehungsorientierung und sie bedienen genau das, was die Menschen im eLearning (nach oftmals schlechten Erfahrung mit automatisierten Selbstlernkursen) suchen.

 

So hätte ich es so spannend gefunden mich über die Möglichkeiten des Beziehungsaufbaus mit interessanten Tools auszutauschen, LernCommunity-Befeuerungs-Ideen zu gewinnen, Fragen und Antworten über spannende Inhalte zu diskutieren, die eTrainer-Persönlichkeit weiterzuentwickeln, spezielle Motivations-Inspirations-Häppchen zu bekommen ... . 

 

Doch fast alle Gespräche bewegten sich sehr schnell weg vom Inhalt und hin zur Vermarktung. Immer wieder. Und dann fiel mir die Sprache auf: es wurde von Online-Business und Online-Unternehmertum gesprochen. Und da wurde mir dann klar: obwohl ich zu 80% mein Geld mit Online-Trainings verdiene, bin ich auf der Identitäts-Ebene nicht Online-Unternehmerin und habe auch kein Online-Geschäft.

 

Sondern: ich bin mit Leib und Seele Trainerin und Coach und habe ein kleines, feines Trainings-Institut mit Bert, das ich unseren Werten entsprechend führen darf - und die haben ganz wenig mit Gewinnmaximierung und Vermarktung zu tun.

 

Nachdem ich momentan einige große, betreuungsintensive Online-Kurse parallel laufen habe, war für mich schon vorher klar: wenn es nicht wirklich sensationell ist, dann fahre ich nach 1 Tag wieder heim. Die InspiCon war nicht sensationell für mich - sie war ok.

 

Das habe ich mitgenommen

Auch wenn es sich vielleicht etwas negativ anhört, es war für mich tatsächlich sehr wertvoll, Teil dieses Events zu sein:

 

Menschen treffen 
ich habe wirklich liebe Menschen wiedergetroffen und sehr interessante neue kennengelernt. Ich durfte an vielen Träumen und Hoffnungen teilhaben, die ich mich sehr berührt haben.

 

Session "Interviews" 

die Session von Markus Tirok über "Interviews führen bzw. geben", war für mich sehr wertvoll. Ich war in diesem Jahr bei mehreren Online-Events als Interview-Partnerin dabei, erlebe mich da allerdings nicht wirklich als "gut". Dank Markus habe ich für das nächste Interview sehr wertvolle Tipps bekommen - vielen Dank!

 

Neue technische Umsetzung

Das Beiwerk einer Session war, dass ich aufschnappte, dass man zoom bei Moodle als PlugIn integrieren kann. Kurze Info an Bert, dass ich das super fände. Noch bevor ich zu Hause in München angekommen bin, hat er es für mich schon - mit tatkräftiger Live-Unterstützung aus Indien - realisiert. Ab jetzt kann eine zoom-Session direkt auf moodle gemacht werden :-)).

 

summa summarum?

 Sicherlich hätte ich über den Untertitel des Events etwas genauer nachdenken können: es geht um "nachhaltigen Erfolg im Online-Business". Für mich war es selbstverständlich, dass hier der Erfolg der TeilnehmerInnen gemeint war - hihi. Doch es ging ganz klar um den Erfolg der AnbieterInnen - das habe ich erst spät am Tag verstanden! Und selbst der beginnt für mich bei einem hochwertigen Produkt - Vermarktung ist dann "nur" das Sahnehäubchen.

 

Ich bin froh, dass ich dort war, weil ich einige neue Impulse bekam. Danke an Marit und Katrin, die ich als sehr kompetente, besondere Gastgeberinnen erlebt habe.

   

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